Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin. Sie wird der Alternativmedizin zugeordnet. Die Osteopathie geht den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt ganzheitlich. Dabei führt der Osteopath die Diagnostik und auch die Therapie lediglich mit seinen Händen durch.
Man könnte Osteopathie auch so übersetzen: Es ist die Medizin, bei der der Therapeut mit seinen Händen sehen kann.
Um Osteopath zu werden, bedarf es eines 5-jährigen Studiums. Ursprünglich stammt die Lehre vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still.In Deutschland darf ein Osteopath nur praktizieren, wenn er auch Arzt, Physiotherapeut oder Heilpraktiker ist. Die Kosten für eine osteopathische Therapie werden in der Regel von privaten Krankenversicherungen übernommen. Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen die Kosten nicht, beteiligen sich jedoch in der Regel. Da die Regelungen bei den Krankenkassen sehr unterschiedlich sind, ist eine Erkundigung im Vorfeld empfehlenswert.
Bei was für Beschwerden wirkt Osteopathie?
Die Osteopathie findet in vielen medizinischen Bereichen Anwendung. Dabei kann die Osteopathie als erste und einzige medizinische Maßnahme völlig ausreichend sein.
Je nach Beschwerdebild kann sie aber auch begleitend, interdisziplinär zu anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden. Letzteres ist vor allem dann sinnvoll, wenn es sich um schwere Pathologien, also schwerwiegende Erkrankungen, handelt.
Die meisten Beschwerdebilder, die der Osteopathie zu lösen hat, sind chronische Schmerzzustände wie Rücken-, Kopf-, Kieferschmerzen, aber auch Verdauungsprobleme, diffuse Bauchschmerzen und diverse andere.
Wie wirkt Osteopathie?
Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren ausreichende Bewegungsfreiheit. Ziel osteopathischer Behandlungen ist es, Blockaden und Gewebespannung zu lösen und somit die Beweglichkeit wiederherzustellen. Osteopathen forschen dabei immer nach den Ursachen von Beschwerden und beschränken sich nicht auf die Behandlung einzelner Symptome.
In der Osteopathie werden demnach keine Krankheiten im eigentlichen Sinne behandelt, sondern deren Auslöser, wie beispielsweise Bewegungsstörungen.
Osteopathie baut auf den körpereigenen Selbstheilungs- und Selbstregulationskräften auf. Krankheiten und Störungen entstehen oftmals dadurch, dass der Körper die Fähigkeit zur Selbstregulierung verliert. An diesem Punkt setzt die Osteopathie an und mobilisiert die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Eine wichtige Verbindung wird durch die sogenannten Faszien geschaffen. Das sind dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. Meist finden die Faszien in der Schulmedizin kaum Beachtung, für die Osteopathie hingegen sind sie von großer Bedeutung. Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Sie können daher aus Sicht der Osteopathie Veränderungen übertragen, was erklärt, warum die Beschwerden oft an anderer Stelle auftreten, als die Ursache zu finden ist.