Wenn dem Zahnarzt auffällt, dass ein Zahn tot ist, bekommt dieser in der Regel eine Wurzelbehandlung.
Durch diese Maßnahme möchte man verhindern, dass im Zahninneren weitere Giftstoffe als Abbauprodukte der dort angesiedelten Bakterien produziert werden.
Der Zahnarzt versucht, möglichst den gesamten Zahninnenraum, in dem sich Blut-, Lymphgefäße und das Nervengewebe befinden, auszuräumen und mit der Wurzelfüllung zu füllen. Das, was übrig bleibt, ist eine tote Schale.
Wie kann denn so ein lebloser, toter Zahn Schmerzen verursachen? Sind diese am Ende eingebildet?
Ganz und gar nicht. Jedoch: Der Zahn selbst verursacht diese Schmerzen nicht. Es ist das Gewebe um ihn herum. Die Bakterien und Keime, die in den ganz feinen Wurzelkanälchen des Zahnes verbleiben, sind ganz fleißig und produzieren weiterhin Gifte. Diese und ihre Abbauprodukte führen zu einer Ansammlung an Entzündungszellen um den Zahn. Außerdem sind bereits vor der Wurzelbehandlung durch den Zahnarzt Keime in den Kieferknochen gewandert. Auch diese Keime bleiben nicht untätig und führen zu einer Infektion des umliegenden Kieferknochens.
Durch die Bildung von Entzündungs Sekret und Eiter kommt es zu Schmerzen, da dieser Prozess raumfordernd ist. Der Knochen selbst verursacht die Schmerzen gar nicht. Es ist die Knochenhaut, welche sehr fest und stramm auf dem Kieferknochen liegt. Wenn diese durch eine Entzündung angehoben wird, hat der Betreffende in der Regel starke Schmerzen. Diese Schmerzen lassen erst dann nach, wenn der Eiter sich einen Weg nach draußen gebahnt hat. Wir sprechen dann von einem Fistelgang, welcher in einem Ausgang in den Mundraum mündet. Beim Ersteren sprechen wir von einem Abszess.